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M60A1, Italeri No 6397, 1/35

Modell
Bei dem Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage des zirka 15 Jahre alten ESCI Kits. Am Turm wurden lediglich vier Löcher, die zur Positionierung von Teilen dienten, verschlossen. Der Bausatz besteht aus helloliven, sprödem Plastik mit relativ dicken Angussteilen und viele Teile sind durch überstehendes Plastik ( „Fleisch“ ) und starke Gussnähte verschandelt.
Das Plastik reagiert sehr schlecht mit dem Italeri Flüssigkleber und härtet sehr langsam aus, während es mit dem Revell Flüssigkleber keine Probleme gibt. Rohr und Kommandanten MG sind nicht beweglich. Positiv fallen die realistisch wiedergegebene Gussstruktur und die für amerikanische Fahrzeuge typischen Seriennummern auf, obwohl nicht alle widergegeben wurden. Ein maßstabsgerechtes Gitter für den Turmkorb liegt bei. Der Fahrerlukendeckel ist aufgeprägt.
Eine offene Fahrerluke kann also nur nach Heraustrennen des Lukendeckels dargestellt werden.
Die Decals erlauben den Bau von drei Versionen, darunter auch eine des österreichischen Bundesheeres, um die sich in weiterer Folge Alles drehen wird. Darum gleich zur Frage aller Fragen: kann man mit diesem Bausatz einen historisch korrekten M60A1 des österreichischen Bundesheeres darstellen ? „Jein“
Es genügt nicht, so wie von Italeri vorgeschlagen, auf den Einbau des Schiessscheinwerfers und der Nebelwerfer zu verzichten, dass Ganze dann mit Modelmaster 1712 anzupinseln und die Decals draufzuknallen. Die Decals, die im Übrigen auch noch unvollständig sind, repräsentieren nämlich eine Variante der Kokarde, wie sie erst ab 1973 vorgeschrieben wurde. Fahrzeuge, die derartig markiert waren, sind aber auch schon mit dem AEG Schießscheinwerfer und einigen anderen, äußerlich sichtbaren Modifikationen ausgerüstet worden. All diese Änderungen findet man im Kit nicht !
Ebenfalls passt die mitgelieferte T142 Kette nicht für einen österreichischen M60A1. Diese benutzten die T97E2 Rubber Chevron Kette. Die T142 Kette wurde erst mit Einführung des M60A3 verwendet.
Was also tun, wenn man den Bausatz gesponsert bekommt, ihn aber bis zu einem gewissen Fertigstellungsdatum abliefern muss, daher unter Zeitdruck steht und auch noch einen Baubericht verfassen muss? „Rückbau mit Truppenmitteln, sprich Teilen aus der Grabbelkiste“, denn ein Fahrzeug ohne Modifikationen, wie es zwischen 1964 – 1969 im Dienst war, kriegt man hin.
Man könnte sogar einen der „Zwölfaxinger Ausreißer“ bauen, die bis 1973 unverändert unterwegs waren: Man müsste aber entweder eine Schablone für die Kokarde anfertigen oder ein HSV Decal mit rotem Rand versehen. Das wollte ich aber nicht. 
Nachdem es im August 1968 ein historisches Ereignis gab, nämlich die sogenannten „Tschechenkrise“, die auch das österreichische Bundesheer alarmierte, beschloss ich einen M60A1 beim Grenzsicherungsdienst darzustellen.
  • Austrian Army M60A1 (c.1968)
    Model by Werner Kampfhofer
  • Austrian Army M60A1 (c.1968)
    Model by Werner Kampfhofer
  • Austrian Army M60A1 (c.1968)
    Model by Werner Kampfhofer
  • Austrian Army M60A1 (c.1968)
    Model by Werner Kampfhofer
  • Austrian Army M60A1 (c.1968)
    Model by Werner Kampfhofer

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FROM: WIEN, AUSTRIA